Samstag, 20. Oktober 2012

Die neue Kita


Karl ist jetzt seit 5 Wochen in der neuen Kita und ich kann sagen: ihm gefällts und er freut sich jeden Morgen. Er weint nicht mehr bei der "Übergabe" oder während der Aktivitäten. Gerade der Protest im Morgen-Kreis oder während anderer Aktivitäten war für mich total unbekannt aus Karls alter Kita und machte mir anfangs Sorgen. Ich blieb aber standhaft und geduldig (das nur oberflächlich und für Karl). Nach eine paar Wochen hatte sich das gegeben. Mission "adaptation period" successfully accomplished! Allerdings hatte ich selbst bestimmen können, wie wir bei der  Eingewöhnung verfahren. Die habe ich nach dem Berliner Modell gemacht, war also die ersten Male dabei. Denn normalweise dauert hier die Eingewöhnung 2 Wochen und die Eltern dürfen nicht mit dabei sein. 
Ein paar Infos zur neuen Kita: Sie ist ca. 15 Min. mit der Tram von uns entfern, besteht aus einer relativ kleinen Gruppe und der Betreuungsschlüssel ist super (für 20 Kinder  5-6 Erzieher).  Außerdem liegt sie strategisch gut - von hier aus kann ich alle relevanten Uni-Gebäude und Bibliotheken in max. 20 Min. erreichen. Letztendlich war auch der Preis entscheidend. Denn man  muss mind. mit 350,- pro Monat für eine Kita rechnen. Der Preise für die  jetztig Kita liegt etwas darüber, ist aber preislich noch im unteren drittel. Ja, Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren ist ein Luxusgeschäft. Ich passe damit als Student auch nicht wirklich in klassische Kundenprofil.
Ich dachte anfangs, dass die lange Fahrt für Karl anstrengend wäre. Aber mit einem Buch und einer Menge Kreativität lässt sich die Zeit gut überbrücken, sogar schön gestalten. Gibt ja viel zu sehen auf der Straße ;) Eine Sorge, die ich mir natürlich machte, war die Sprache. Karls jetztige Kita ist sogar dreisprachig. Je nach Vorliebe der Eltern reden die Erzieher dann je mit den Kinder tschechisch, englisch oder französisch. Es gibt Eltern, die da sehr viel wert drauf legen. Ich gehöre nicht dazu. Ich finde es für die Kinder eher verwirrend so viele Sprachen zu hören - zumal nicht alle Erzieher alle Sprachen gleich hohem Niveau beherrschen. Da ich Karl auch in eine "rein-tschechische" Kita gebracht hätte, habe ich mich dafür entschieden, dass die ErzieherInnen mit ihm auch tschechisch sprechen sollen. Ich kann jetzt die alltäglichen Gesprächen auf tschechisch bewältigen, habe aber bei "wichtigen" Sachen die Möglichkeit ins englische zu wechseln. Alles in allem war es für Karl natürlich eine Umstellung, dass er nicht verstanden wird. Gerade weil er viel redet. Inzwischen haben sie aber gemeinsam einen Weg gefunden, miteinander zu kommunizieren. Und nach 5 Wochen kommen von Karl auch die erste tschechischen Worte...  er singt jetzt englische, tschechischen und eben auch französische Lieder. Außerdem geht es ihm nicht allein so. Von den 20 Kinder sind bestimmt 5 Kinder dabei, die weder englisch, tschechisch noch französisch zu Hause hören. Ich bin also alles in allem zufrieden!

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